Ein Gastbeitrag von Frank Henschel, Forst (Lausitz)
Warum die Forster Stadteisenbahn „Jule“ heißt, weiß heute keiner mehr, behauptete der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) in seinem Geschichtsmagazin „MDR-Zeitreise“ vom 22. Mai 2018. Bis jetzt hat der MDR trotz aller Forschungen der Jule-Fans aus nah und fern recht behalten.
Dennoch gilt es an dieser Stelle nicht aufzugeben. Im Moment wird bei der Forschung nach dem Namen „Jule/Schwarze Jule“ das Thema von „hinten aufgezäumt“. Dabei steht die Suche nach dem frühsten schriftlichen Beleg für den volkstümlichen Namen der Forster Stadteisenbahn im Fokus. Auch das ist kein einfaches Unterfangen. Doch heute können wir den ersten älteren schriftlichen Nachweis für den Namen „Schwarze Jule“ präsentieren.
Er stammt genau vom 11. November 1924. Mit Sicherheit ist er etwas älter. Aber halten wir uns an die Fakten. Am 11. November 1924 schickte „Schatzel“ eine Postkarte aus Forst an Paula Gretzler in Magdeburg. Und
spannend wird es dann auf der Bildseite. Unten rechts steht der derzeit früheste Beleg für den Namen „Schwarze Jule“ in einem rustkal volkstümlichen Reim. „Alt und jung, die Kleensten in der Schule, die
kennen alle unsre Schwarze Jule!“
Damit hat die Ansichtskarte aus der Sammlung von Frank Owczarek erst einmal eine Marke gesetzt, von der nun weiter in die Tiefe geforscht werden kann.
Wer findet einen noch älteren Beleg für den volkstümlichen Namen der Forster Stadteisenbahn?
Fotos: Sammlung Frank Owczarek