Die bekannteste Lokomotive der Stadt Forst (Lausitz), die „Schwarze Jule“, bekommt ein neues Zuhause

(pm) Am Freitag, dem 18. Juli wird die traditionsreiche Lok Nr. 36 in die Lokhalle des neuen Museums Forst (Lausitz) überführt – und damit Teil der neuen Dauerausstellung.

60 Jahre musste die bekannteste Lokomotive Forsts auf Bewegung warten. Nachdem die Lok Nr. 36 mehrere Jahrzehnte im Verkehrsmuseum Dresden aufbewahrt wurde, kehrte sie 2012 als Dauerleihgabe nach Forst (Lausitz)
zurück. Nun ist es endlich soweit: die „Schwarze Jule“ erwartet ein erneuter – hoffentlich letzter – Ortswechsel aus dem Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr in das neue Museum Forst (Lausitz).

Der Transport der Lokomotive beginnt gegen 10:00 Uhr an der Hochstraße, organisiert von Spezialverkehre Schenker Deutschland AG aus Dresden. Interessierte und Schaulustige sind herzlich eingeladen, den spektakulären Umzug mitzuverfolgen.

Ab 12 Uhr erwartet die Besucherinnen und Besucher auf dem Museumsvorplatz in der Sorauer Straße ein kleines Rahmenprogramm mit Informationsstand, Souvenirverkauf und kulinarischer Versorgung. Hier können Interessierte das Eintreffen der Lok und die Einbringung in die Lokhalle live miterleben. Auch der Austausch mit anderen Liebhaberinnen und Liebhabern der „Schwarzen Jule“ ist ausdrücklich erwünscht.

Nach dem eindrucksvollen Einzug der Lokomotive in die eigens dafür geplante Lokhalle im neuen Museum wird erstmals ein Blick auf ihren zukünftigen Standort möglich sein. Sie bildet künftig ein Herzstück und den Auftakt der neuen Dauerausstellung.

Mit der Eröffnung des ersten Ausstellungsbereichs im November diesen Jahres werden die Gäste des Museums mehr über das städtische Transportwesen erfahren. Neben der historischen Lok gibt es spannende Einblicke in die Geschichte und den Betrieb der Stadteisenbahn, die Bedeutung der Rollbocktechnik sowie den Verlauf des Gleisnetzes durch die Straßen im Forster Stadtgebiet – anschaulich und multimedial aufbereitet.

Jetzt fehlt nur noch die Lok!

Ein weiterer Meilenstein ist vollbracht!

Am 20. Juni 2025 wurde der gedeckte Güterwagen von der „Traumfabrik“ in der Max-Fritz-Hammer-Str. an seinen endgültigen Abstellort in der neuen Lokhalle des zukünftigen Industriemuseums (ehemals Brandenburgisches Textilmuseum) umgesetzt.

Mitglieder des Forster Museumsvereins und Mitarbeiter der Fa. Mattig & Lindner benötigten etwa 90 Minuten für die Umsetzung. Auf dem Hof des zukünftigen Museums wurde der Waggon zunächst auf 2 Rollböcke gesetzt und anschließend mittels Stapler und mit Manneskraft in die Halle geschoben. Am 18. Juli folgt dann die Umsetzung der „Schwarzen Jule“ von ihrem bisherigen Standort im Gerätehaus Mitte der Forster Feuerwehr ebenfalls in die Lokhalle.

Die Jule bekommt ein neues Gleis

Der Gleisbau im neuen Museum geht voran: wenn beide Gleisabschnitte mit der Weiche verbunden sind, steht dem schrittweisen Anschluss bis zur Straße nichts im Wege. Damit könnten im nächsten Jahr die Lok Nr. 36 und die Rollböcke mit gedecktem Güterwagen in die neue Lokhalle einziehen. Dies ist zumindest der Plan.

Das zweite Gleis wartet noch auf seinen Einbau (alle Fotos: Museumsverein der Stadt Forst (Lausitz))

Museumstag in Forst zeigt die „Schwarze Jule“

Im Rahmen des deutschlandweiten Museumstages präsentierten der Museumsverein der Stadt Forst (Lausitz) sowie das Brandenburgische Textilmuseum den Besuchern die einzig verbliebene Lok Nr. 36 der Forster Stadteisenbahn. In diesem Jahr feierte „Schwarze Jule“, wie sie liebevoll im Volksmund genannt wird, ihren 130. Geburtstag.

v.l.n.r.: Kristian Schmidt (Vorsitzender Museumsverein), Bürgermeisterin Simone Taubenek, Rosenkönigin Martyna I., Museumsleiter Jörn Brunotte

„Willkommen zur Geburtstagsparty“ – mit diesen Worten begrüßte Bürgermeisterin Simone Taubenek die anwesenden Gäste. „Und willkommen zur letzten Geburtstagsfeier in dieser Halle! Wenn alles klappt, ziehen wir im nächsten Jahr um ins Textilmuseum und die Jule bekommt einen richtig schönen Platz. Sie kommt dahin, wo sie hingehört!“ Die Stadt Forst (Lausitz) hatte die einmalige Möglichkeit, sehr viel Geld vom Bund für ein denkmalgeschütztes Haus zu bekommen. „Wir haben die Chance genutzt und es war keine falsche Entscheidung!“, ist sich die Bürgermeisterin sicher.

Auch Rosenkönigin Martyna I. freut sich darauf, daß die Forster Stadteisenbahn im neuen Museum eine würdevollen Platz bekommt. Für sie gehört die „Schwarze Jule“ zur Forster Identität und zur Forster Stadtgeschichte.

Erbaut wurde das Ungetüm im Jahr 1893, dem Gründungsjahr der Forster Bahn. Viele Forster sowie Eisenbahn-Liebhaber aus Nah und Fern nahmen den Weg nach Forst, um sich die seltene Gelegenheit der öffentlichen Präsentation der Jule nicht entgehen zu lassen.

Der Forster Museumsverein hat zum 130jährigen Jubiläum der Gründung der Forster Stadteisenbahn eine Festschrift heraus gegeben, die vor Ort käuflich erworben werden konnte. Bis zum Ende der Veranstaltung wurden mehr als die Hälfte der Exemplare verkauft.

Schautafeln mit seltenen Farbaufnahmen der „Jule“ in all ihren Facetten waren in einer kleinen Galerie zu betrachten. Im Sitzungssaal der Freiwilligen Feuerwehr im 1. OG gab es mehrmals Filmvorführungen. Neben dem Trickfilm „Die Bademeusel … Und die Goldene Spindel“ (mit der „Schwarzen Jule“ in einer tragenden Rolle) waren erstmals seltene Amateuraufnahmen der Forster Stadteisenbahn zusehen. Für die Versorgung der Besucher gab es Gegrilltes sowie Kaffee und Kuchen, organisiert von den Männern und Frauen des Museumsvereins. Auch der „Jule“-Trabi der Familie Hermann war wieder unterwegs und drehte seine Runden.

Das Team Museum der Stadt Forst (Lausitz) nutzte den Museumstag und präsentierte den Besuchern zwei restaurierte Bilder des Malers Otto Nagel. Dabei handelt es sich um ein Gemälde sowie eine Pastellzeichnung.

Zufrieden zeigte sich Kristian Schmidt, Vorsitzender des Forster Museumsvereins, mit der Beteiligung. Am Vormittag riss der Besucherstrom kaum ab, am Nachmittag kamen nur noch vereinzelt Besucher.

Wer sich überhaupt nicht blicken ließ, waren die Stadtverordneten, womit sich wieder einmal das geringe Interesse seitens der Stadtverordneten für dieses Unikat der Forster Industriegeschichte und das ehrenamtliche und bürgerschaftliche Engagement zeigt.

Die Festschrift ist im Online-Shop des Forster Museumsvereins erhältlich.

Das neue Museum kommt…

… und damit endlich auch ein ordnungsgemäßer Platz zum Präsentieren der einzig verbliebenen Lok 36 der Forster Stadteisenbahn.

Mit einer groß angelegten Werbekampagne soll Lust auf das neue Museum gemacht werden! „Das neue Museum kommt!“ – so lautet der Slogan, der durch den Hinweis „mehr Ausstellungsfläche, mehr Themen, mehr Forst (Lausitz)“ ergänzt wird.
Zwar ist es bis zur offiziellen Eröffnung noch ein Weilchen hin (geplant ist der 3. Oktober 2025), doch schon jetzt weisen Plakate im Forster Stadtgebiet auf das Kommende hin.

Die farblich unterschiedlichen Motive machen neugierig auf die zukünftigen Ausstellungsthemen. Ein Plakat widmet sich der „Jule“ und zeigt einen Blick in die Werkstatt.

Nur noch gut 400 Meter…

… bis zum endgültigen Standplatz des gedeckten Güterwaggons der „Schwarzen Jule“!

Erneut mußte der gedeckte Güterwagen umgesetzt werden. Durch einen Eigentümerwechsel am bisherigen Standort in der Virchowstraße konnte der Waggon dort nicht länger verbleiben. Und da die zukünftige neue Lokhalle auf dem Gelände des Textilmuseums noch nicht fertig ist, mußte erneut nach einem Standpatz gesucht werden.

Fündig wurde man in der Gründer- und Traumfabrik von Anett Dörl in der Max-Fritz-Hammer-Straße. Hier auf dem Gelände steht bereits ein offener Waggon (in Anlehnung an einen offenen Waggon der Forster Stadteisenbahn).

Von hier ist es nur noch ein Katzensprung bis zum endgültigen Standort im zukünftigen Museum.

Die Eröffnung des neuen Museums ist für 2025 geplant. Dann soll die einzig verbliebene „Schwarze Jule“ zusammen mit dem gedeckten Güterwagen in einem eigenständigen Ausstellungsbereich der Öffentlichkeit präsentiert werden.

alle Fotos: (c) Frank Junge

 

Schienenreste der „Schwarzen Jule“ freigelegt

Mit Schaufel, Schubkarre und Besen bewaffnet legten Mitglieder des Forster Museumsvereins bei einem Arbeitseinsatz Schienenreste der „Schwarzen Jule“ auf etwa 9,80 Meter Länge frei. Diese Reste befinden sich auf dem Hof der ehemaligen Doppelfabrik Noack/Bergami.

Das Stückchen Gleis endet direkt vor dem Produktionsgebäude der Bergami-Fabrik. Mit der Aktion sollte herausgefunden werden, wie lang das Gleis eigentlich ist und ob es ursprünglich in das Gebäude hineingeführt hatte.

Ein weiteres Stück Gleis liegt vor der ehemaligen Mensa der Tuchfabrik Noack.

Die Freisetzung der Schienenreste diente auch einer möglichen Umsetzung des gedeckten Waggons auf das Gelände der Traumfabrik. Dieser wartet derzeit auf einem privaten Firmengelände auf seine endültige Umsetzung ins neue Textilmuseum.